Einrichtung eines Samba Servers

SMB (Samba) ist eine Protokollfamilie die erstmals 1983 vorgestellt wurde um einen Dateitransfer zwischen Computern in einem Netzwerk zu ermöglichen. In den folgenden Jahren wurden ergänzende Funktionen unter dem Namen CIFS entwickelt. CIFS ist die Abkürzung für das Netzwerk-Protokoll Common Internet File System, welches heute als Synonym für die Beschreibung des Samba Protokolls genutzt wird.
CIFS funktioniert nach dem Client - Server Prinzip ist Betriebssystem unabhängig einsetzbar, wird aber vor allem in Windows Umgebungen verwendet. Damit stellt CIFS eine Ergänzung vorhandener Protokolle wie das HTTP und FTP Protokoll dar. Besonders reizvoll ist die Benutzung von Samba in Netzwerkumgebungen mit einem Raspberry Pi. Der niedrige Stromverbrauch prädestiniert den Raspberry Pi für die Nutzung eines Fileservers im Dauerbetrieb.

1. Vor Beginn der des eigentlichen Setups des Samba Servers ist es nötig den Raspberry Pi auf den neusten Stand zu bringen. Dies geschieht durch Eingabe von

sudo apt-get update
sudo apt-get upgrade

2. Im anschließenden Schritt erfolgt die Installation der Samba Pakete.

sudo apt-get install samba samba-common smbclient cifs-utils

3. Mit dem folgenden Befehl wird geprüft ob der Samba Dienst ordnungsgemäß läuft.

sudo service smbd status
sudo service nmbd status

4. Für die weitere Setup ist es nötig ein Verzeichnis anzulegen, auf welches wir später zugreifen werden. Mit Eingabe von

mkdir /home/pi/shared

wird der Ordner shared im Home Verzeichnis des Raspberry Pi angelegt.

5. Der Samba Servers sieht ein komplexe Beispielkonfiguration vor, welche im weiteren Verlauf unseres Setups nicht benötigt wird. Deshalb wird die vorhandene Konfigurationsdatei unbenannt und eine weitere leere Datei erstellt, mit welcher wir im weiteren Verlauf arbeiten werden.

sudo mv /etc/samba/smb.conf /etc/samba/smb.conf_alt
sudo nano /etc/samba/smb.conf

6. Nach dem Start des nano Editors geben wir folgende Daten in die neu angelegte Konfigurationsdatei smb.conf ein. Die Daten, welche unter [global] einzugeben sind, beschreiben die Grundkonfiguration unseres Samba Servers. Die dortigen Angaben sind weitestgehend aus Kompatibilitätsgründen nötig und gelten für alle folgenden Freigaben. Unter [meinsharedordner] sind Angaben unserer Freigabe zu finden. Dazu gehört die Path-Angabe, des Verzeichnisses welches wir weiter oben angelegt haben. Die Option writeable=yes erlaubt Schreibrechte für unser Verzeichnis. Werden die beiden nächsten Werte create mask und Directory mask auf 0777 gesetzt besitzt der User die größtmöglichen Rechte für den Umgang mit Dateien und Verzeichnissen. Die Option public=no setzt ein vorhandenes Benutzerkonto voraus. Nach Eingabe aller Daten Speichern wir mit Strg-O die Konfigurationsdatei ab und schließen den Editor mit Strg-X.

[global]
workgroup = WORKGROUP
security = user
encrypt passwords = yes
client min protocol = SMB2
client max protocol = SMB3

[meinsharedordner]
path = /home/pi/shared
writeable=Yes
create mask=0777
directory mask=0777
public=no

7. Mit dem folgenden Befehl können wir die soeben angelegte Konfigurationsdatei testen.

testparm

8. Nun fehlt noch die Einrichtung eines Users, mit dem wir auf unsere Freigabe zugreifen. Mit der Eingabe von

sudo smbpasswd -a pi

richten wir einen User ein, danach werden wir aufgefordert das neue Passwort einzugeben.

9. Wenn keine Fehlermeldung erscheint, müssen wir nur noch die Samba-Dienste neustarten. Dies geschieht mit folgenden Befehl:

sudo service smbd restart
sudo service nmbd Restart


Die  Einbindung der freigegebenen Ordner unter Windows 10

1. Mit der Tastenkombination Windows + E startet man zunächst ein Explorer-Fenster

2. Nach einem Rechtsklick auf "Dieser PC" scheint im Dropdown-Menü der Eintrag "Netzlaufwerk verbinden", welches wir auswählen.

3. Im neunen Fenster können wir auswählen, welchem Laufwerksbuchstaben unsere Freigabe erhalten soll. Die Option "Verbindung bei Anmeldung wiederherstellen" belassen wir auf der Voreinstellung.

4. In der Zeile Ordner geben wir das freigegebene Verzeichnis, welches wir weiter oben freigegeben haben ein. Also im unseren Fall \\[IP-Adresse]\meinsharedordner

5. Nun klicken wir auf den Button "Fertig stellen"

6. Nach Eingabe von Benutzernamen und Passwort stellt Windows 10 den freigegebenen Ordner als eigenständiges Laufwerk zur Verfügung.


Die bisherige Betrachtung zur Installation eines Samba Servers erlaubte uns die Nutzung einer Freigabe unter einem Raspberry Pi. Aber auch der umgekehrte Fall, also eine Freigabe unter Windows 10 ist möglich. So kann eine Windows-Freigabe in die Verzeichnisstruktur eines Raspberry eingebunden (gemountet) werden.

1. Mit einem Rechtsklick auf den freizugebenen Ordner erscheint ein Dropdown-Menü. Aus diesem wählen wir Eigenschaften aus und gelangen dann unter dem Menü Freigabe zum Freigabe-Button. Als nächstes geben wir einen Namen einer Person ein. In der Regel ist dies der angemeldete Benutzer unter Windows 10. Mit einem abschließenden Klick auf Freigabe ist der freizugebene Ordner jetzt freigeben.

2. Mit dem folgenden Befehl binden wir bei unserem Raspberry Pi die Windows-Freigabe in unsere Verzeichnisstruktur ein

sudo mount -t cifs //[IP-Adresse]/Freigabeordner /mnt/Freigabeordner -o username=[Windows-Benutzername]

3. Es folgt die Abfrage des Passworts, mit dem wir uns in Windows 10 wie sonst auch anmelden.

4. Mit dem folgenden Befehl lässt sich unsere soeben gemountete Freigabe wieder entfernen:

umount /mnt/Freigabeordner/

 

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