Die Version 7 von Proxmox existiert schon etwas länger, hatte das Update aber bisher noch nicht auf der Prioritätenliste. Nun soll es aber soweit sein. Unser Updateprozess gliedert sich in zwei Schritte. Zunächst stellen wir sicher, dass wir das letzte Update unserer PVE Version eingespielt haben. Erst danach können wir das Update zur Proxmox VE 7.x durchführen. Wer bereits auf die letzte Version 6 geupdatet hat, kann den ersten Schritt überspringen.
1. Proxmox Update VE 6.x zur letzten Version 6.4
Um Unterbrechungen zu vermeiden, loggen wir uns in die Proxmox VE via ssh ein. Danach prüfen wir, ob unsere "sourcres.list" Datei korrekt eingerichtet ist. Dazu starten wir nano und öffnen die entsprechende Datei.
nano /etc/apt/sources.list
Die Datei sollte wie folgt aussehen:
deb http://deb.debian.org/debian buster main contrib
deb http://deb.debian.org/debian buster-updates main contrib
# security updates
deb http://security.debian.org buster/updates main contrib
Fehlende Einträge sind bei Bedarf zu ergänzen. Wir speichern die Datei und aktualisieren unsere Repositories mit
apt update
Danach setzten das Update auf die neuste 6.4er Version mit
apt dist-upgrade
in Gang. Im Anschluss rebooten wir unserer System und kontrollieren mit
pveversion -v
ob die Versionen die geupdatet worden sind.
2. Update Proxmox PVE 6.4 zu 7.x
Vorabbedingungen:
- Wie bereits in unserem ersten Schritt beschrieben, ist ein Update auf die letzte Proxmox VE 6.4 Version notwendig.
- Bei Nutzung von Hyper-converged Ceph gilt zuerst das Octopus Update durchzuführen. In unserem Fall nutzen wir kein Ceph, daher kann dieser Hinweis übersprungen werden.
- Ein weiterer Hinweis richtet sich an die Benutzer von Proxmox Backup Server, welche diesen auf dem selben Host laufen lassen, wie Proxmox VE. Denn in diesem Fall muss der Release für die Version Proxmox Backup Server 2.0 abgewartet werden.
- ist ein Cluster vorhanden, sollte dieser ohne Fehler lauffähig sein.
- Selbstredend ist, dass von allen vorhandenen VMs und CTs Backups angelegt werden müssen.
- Weiterhin sind wenigstens 4 GiB freier Festplattenplatz notwendig.
- Zur Kenntnisnahme bekannter Probleme bei der Durchführungen des Updates
Bevor wir zum eigentlichen Update zur Version 7 kommen, starten wir das Tool
pve6to7
Dazu starten wir mit Putty eine ssh Verbindung zur Proxmox VE und starten das Programm.
Die Ausgabe sollte ohne Fehlerhinweise durchlaufen. Sollten noch Gastbetriebssysteme aktiv sein, müssen diese heruntergefahren werden, damit keine Warnhinweise mehr auftreten. Ansonsten werden durch dieses Tool keine systemrelevanten Änderungen an der Proxmox VE durchgeführt.
Als nächsten Schritt empfiehlt sich für die von Proxmox verwendeten MAC-Adressen ein Hardcoding, welches sich für Benutzer von ifupdown2 jedoch erübrigt. An dieser Stelle sei die Installation von ifupdown2 für alle diejenigen angeraten, welche dies bisher noch nicht durchgeführt haben. Die Installation ist denkbar einfach und eine Anleitung ist unten verlinkt.
Anschließend empfiehlt sich das erneute aufrufen von apt update
und apt dist-upgarde
, um sicher zu gehen, dass wir auf dem neusten Stand sind.
Nun folgt das Update unserer Repositories hin zur Nutzung von Bullseye mit folgenden Befehl:
sed -i 's/buster\/updates/bullseye-security/g;s/buster/bullseye/g' /etc/apt/sources.list
Um die neuen Einträge unserer Repositories zu laden geben wir erneut
apt update
ein. Um nun unserer Update auf die Proxmox VE 7 zu starten brauchen wir folgenden Befehl
apt dist-upgarde
Die während des Updates erscheinenden Meldungen zur Behandlung von bestehenden Konfigurationsdateien bestätigen wir mit der Standardoption "N". Damit werden diese ohne Änderungen übernommen. Zudem tauchen im Verlauf zwei Dialogfenster auf. Dabei wird zum einen abgefragt, ob bestimmte Dienste während der Installation automatisiert gestoppt werden dürfen. Zum Anderen wird sichergestellt, ob die bestehende Konfiguration des ssh Dienstes beibehalten werden soll, was wir bestätigen können. Abschließend starten wir unser System mit folgenden Befehl neu:
reboot
Nach dem Durchlaufen des Updates können verwaiste Installationsdateien mit
apt autoremove
gelöscht werden.
Um sicher zu gehen, dass wir die neue Proxmox Version installiert haben, geben wir
pve --version
ein. Die Ausgabe sollte uns bestätigen, dass die Installation von PVE vollständig durchgelaufen ist.
Einzelnachweise:
https://pve.proxmox.com/wiki/Upgrade_from_6.x_to_7.0
https://pve.proxmox.com/wiki/Downloads#Update_a_running_Proxmox_Virtual_Environment_6.x_to_latest_6.4
https://technium.ch/proxmox-ifupdown2-installieren-tutorial/